Ganzheitliche Therapieformen und -konzepte
Ganzheitliche Konzepte sehen Krankheit nicht als lokales Problem, sondern als Ergebnis einer Störung des Gleichgewichts, der sogenannten Homöostase.
Jede Störung im „Netzwerk Mensch“ führt zu einem Defizit in einem oder mehreren Systemen. Der Körper versucht dieses Defizit auszugleichen. Dazu bedient er sich anderer Teilsysteme, um das gestörte zu unterstützen. Dieses helfende System kann nun möglicherweise seine angestammten Aufgaben nicht mehr erfüllen und braucht nun seinerseits Unterstützung. Je mehr der Körper kompensieren muss, desto weniger kann er seinen normalen Funktionen nachkommen.
Ganzheitliche Konzepte versuchen daher stets, alle Facetten des Menschen in die Befunderhebung und Behandlung einzubeziehen.
„Ich bin nicht krank, weil ich Angina habe,
aber ich habe eine Angina, weil ich krank bin.“
(aus der chinesischen Medizin)
Osteopathie gilt heute laut Weltgesundheitsorganisation WHO als Traditionelle Medizin oder auch als sogenannte komplementäre Medizin.
Bereits der Gründer der Osteopathie A.T. Still entwickelte eine Methode, die sich sowohl in der Untersuchung als auch in der Behandlung eines Patienten durch eine spezielle Herangehensweise auszeichnet.
Durch den manuellen Kontakt versucht der Osteopath die strukturelle und funktionelle Integrität des Körpers zu erfassen. Mit einer Vielzahl manueller Techniken behandelt er die gefundenen Störungen mit dem Ziel, die normale physiologische Funktion wiederherzustellen und/oder das Gleichgewicht (Homöostase) zu unterstützen.
Der Körper ist eine untrennbare Funktionseinheit – alle Systeme des Körpers können sich gegenseitig beeinflussen und sind voneinander abhängig. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion, also zwischen Anatomie und Physiologie.
Still spricht von der Fähigkeit zur Selbstregulation: Der Körper kann sich an Gegebenheiten anpassen (Adaptation) und er versucht Fehlfunktionen auszugleichen (Kompensation). Dies alles mit dem Ziel, ein stabiles Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Osteopathie unterscheidet sich in drei Teilgebiete, welche sich gegenseitig beeinflussen und ergänzen. Alle drei Teilgebiete stehen gleichwertig nebeneinander:
• Parietale Osteopathie:
Der Bewegungsapparat steht im Mittelpunkt der Betrachtung: Knochen, Muskeln, Bänder, Sehnen, Gelenke, Faszien.
Zunächst sucht der Osteopath mit den Händen nach Bewegungseinschränkungen, Blockaden und Spannungen. Durch die ihm zur Verfügung stehenden speziellen Techniken behandelt er die gefundenen Veränderungen, um die Mobilität der Struktur und somit Bewegungs- und Schmerzfreiheit wiederherzustellen.
• Viszerale Osteopathie:
(viszeral – die Eingeweide betreffend)
Dieser Zweig der Osteopathie wurde von J.-P. Barral als Standardmethode eingeführt.
Die inneren Organe des Körpers kann man als „viszerale Gelenke“ ansehen – sie stehen untereinander und mit dem Bewegungsapparat in Kontakt.
→ Jedes Organ hat eine organspezifische Eigenbewegungen (Motilität), z.B. der Herzschlag, die Darmperistaltik.
→ Jedes Organ muss sich gegenüber seiner Umgebung bewegen können (Mobilität).
→ Weiterhin kann jedes Organ von seiner Umgebung passiv bewegt werden (Motrizität). Bei Störungen kann das Organ seine Funktion nicht erfüllen.
• Cranio-sacrale Osteopathie:
(Cranium – Schädel, Sacrum – Kreuzbein)
Die cranio-sacrale Osteopathie wurde von Dr. William Sutherland begründet.
Bei dieser Therapie wird die Beweglichkeit der Schädelknochen, des Kreuzbeins, der Membranen im Schädel, der Hirn- und Rückenmarkshäute und des Liquors (Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt) untersucht und behandelt.
Im Wesentlichen folgt die Osteopathie für Säuglinge und Kinder den Grundsätzen der Erwachsenen-Osteopathie: der Körper wird als Einheit betrachtet, auf dieser Basis untersucht und behandelt.
Doch im Unterschied zu Erwachsenen sind Kinder noch nicht ausgewachsenen, ihre Knochen sind noch nicht voll entwickelt, noch gibt es Lücken zwischen den einzelnen Knochen, das Skelett ist weich, die Funktion von Organen muss sich wechselnden Umständen anpassen.
Die Zeit zwischen Geburt und Pubertät ist durch Wachstum geprägt, das Kind vollzieht große Entwicklungsschritte. Äußere und innere Einflüsse haben eine umfangreichere und direktere Auswirkung als beim Erwachsenen.
Für einen Säugling stellt bereits die Geburt eine extreme Belastung dar – hierbei wirken große physikalische Kräfte auf ihn ein. Diese treffen auf ein noch instabiles kindliches System. Doch Neugeborene besitzen ausgeprägte Selbstregulierungskräfte, mit deren Hilfe die Strapazen der Geburt innerhalb von 14 Tagen ausgeglichen werden können.
In den USA erfolgt häufig neben der Untersuchung durch einen Kinderarzt auch eine osteopathische Untersuchung von Neugeborenen. Der Osteopath kann hierbei Blockierungen, Fehlspannungen oder Regulationsstörungen erkennen. Eine baldige Behandlung kann diese beheben und so langfristigen Entwicklungsstörungen vorbeugen.
Welche Anzeichen können darauf hinweisen, dass eine osteopathische Untersuchung und gegebenfalls eine Behandlung angezeigt ist?
Eine Auswahl häufig auftretender Symptome beim Säugling:
- Sehr unruhige Kinder, übererregte Kinder
- Schreikinder, übermäßiges Weinen
- Schlafprobleme (Einschlafen, Durchschlafen, Aufschrecken)
- Blähungen und Koliken, Bauchschmerzen
- Erbrechen nach Nahrungsaufnahme
- Schlechtes Saugverhalten (das Baby hat wenig Kraft oder Ausdauer beim Stillen), Schluckstörungen
- Schädelasymmetrien, Stufen im Schädel
- Bevorzugte Haltungen (das Kind liegt bevorzugt auf einer Seite oder dreht den Kopf vorwiegend zu einer Seite), KISS-Syndrom
- Überstrecktendenz
- „steifes“ Becken
- Schlechte Muskelspannung: zu viel oder zu wenig
- Baby schläft sehr viel, ist nur wach, wenn es Hunger hat oder nass ist, es zeigt kein Interesse an seiner Umgebung
- Baby macht den nächsten Entwicklungsschritt nicht, es bleibt in seiner Entwicklung zurück
- Tränendes Auge (sogenannte Tränenkanalstenose)
- Gedeihstörungen
- Atemnot
Eine Auswahl häufig auftretender Symptome beim Kind:
- Schwächen im Immunsystem (häufiger Schnupfen, Husten oder häufige Mittelohrentzündungen)
- Immer wieder auftretende Kopfschmerzen
- motorische Schwächen, Entwicklungsdefizite
- Haltungsauffälligkeiten
- Unkonzentriertheit, „Zappelphilipp“
- Verdauungsstörungen wie Verstopfung, Blähungen
- Einnässen
- Fehlentwicklungen im Mundbereich (→ kieferorthopädische Begleitung)
- Probleme nach Stürzen
Die Sportosteopathie folgt den Grundsätzen der Osteopathie unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen an den Sportler in seiner jeweiligen Sportart.
Dabei beachten wir die motorischen Grundfertigkeiten, welche die Sportart an den Bewegungsapparat des Sportlers stellt, seine individuellen Voraussetzungen und seine Leistungsziele und -möglichkeiten.
FOI ist ein Behandlungskonzept in der Osteopathie und der manuellen Therapie mit den Grundgedanken:
• Der Körper agiert immer als Ganzes
• Wirbelsäule und Becken sind die zentralen Schaltstellen
• Alle Gelenke beeinflussen sich gegenseitig
Bei einer Funktionsstörung entstehen typische Blockierungsketten, die den gesamten Bewegungsapparat erfassen.
Die Osteopathie unterscheidet sich in drei Teilgebiete, welche sich gegenseitig beeinflussen und ergänzen. Ein Teilgebiet ist die cranio-sacrale Osteopathie (Cranium – Schädel, Sacrum – Kreuzbein). Sie wurde von Dr. William Sutherland begründet.
Bei dieser Therapie wird die Beweglichkeit der Schädelknochen, des Kreuzbeins, der Membranen im Schädel, der Hirn- und Rückenmarkshäute und des Liquors (Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt) untersucht und behandelt.
Unter dem Begriff CMD (cranio-mandibuläre Dysfunktion) versteht man Beschwerden im Bereich des Kiefergelenks. Die Patienten zeigen unterschiedliche Symptome:
- Bruxismus – das Knirschen, v.a. während des Schlafes
- Knacken beim Mundöffnen oder -schließen, beim Sprechen, beim Kauen
- Schmerzen beim Kauen oder Sprechen
- Zahnpressen, sogenanntes Clenching
- eingeschränkte Kieferbeweglichkeit oder Abweichen des Unterkiefers beim Mundöffnen
- Kieferblockade beim Mundöffnung
- Kopfschmerzen
- Tinnitus, Ohrenschmerzen
- Neuralgien im Gesicht, z.B. Trigeminusneuralgie
Qigong ist eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Qi ist die Lebensenergie, Gong bedeutet beharrliches Üben.
Beim Qigong handelt sich um Selbstübungen, die auf den Grundlagen der TCM basieren:
- das Prinzip von Yin und Yang
- das Qi
- die fünf Wandlungsphasen
- die Lehre der Funktionskreise (Zang Fu)
- das Leitbahnensystem
Im Qigong bedient man sich der sogenannten „Drei Mittel“, die dem Menschen von Natur aus zur Verfügung stehen:
- dem Körper, d.h. Körperhaltung und Bewegung
- dem Atem
- der Vorstellungskraft
Mit diesen „Drei Mitteln“ ist es möglich, ohne äußere Einwirkung auf das Qi Einfluss zu nehmen. Darüber hinaus lässt sich damit der Qi-Fluss regulieren und somit Krankheiten vorbeugen oder Krankheiten unterstützend behandeln.
Aktuelles
Kinesiologie – Touch for Health für Mensch und Tier Ausbildung am FBZ-vet startet am 19.11.2023
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