Faszientherapie
Die Bedeutung der Faszien wurde lange Zeit unterschätzt. Faszien sind zähe bindegewebige Häute die unsere Muskeln umhüllen. Doch nicht nur diese. Auch jeden Knochen, jedes Organ, selbst Nerven. Sie befinden sich überall in Körper und haben vielfältige Aufgaben:
- sie trennen einzelne Muskeln
- sie leiten Lymphe ab (beim Stau von Lymphe kann es zu „Verklebungen“ der Faszien kommen)
- sie sind entscheidend für unsere Beweglichkeit
- sie erzeugen Kräfte durch Dehnspannung und leiten diese im Körper weiter, Faszien formen unseren Körper
Da alle Faszien des Körpers untereinander in Verbindung stehen, können Verspannungen einzelner Regionen in andere Körperteile übertragen werden und dort Schmerzen verursachen. Die Beschwerden können sich verschiedenartig äußern, als Gelenkschmerz, als Nacken-, Schulter-, Rücken- oder Bauchschmerzen bis hin zu undefinierbaren Schmerzen.
Auch unsere Psyche hat großen Einfluss auf die Spannung der Faszien. Stress wirkt auf das vegetative Nervensystem und lässt die Grundspannung der Faszien ansteigen.
Das FDM ist eine neue und effektive Methode zur Schmerzbehandlung am Bewegungsapparat. Entwickelt von dem amerikanischen Arzt für Notfallmedizin Steven Typaldos D.O., erfreut sich diese Methode immer größerer Zustimmung.
Das FDM ist die derzeit erfolgreichste manuelle Schmerztherapie. Durch die Körpersprache sowie die Schmerzbeschreibung sind wir Therapeuten sofort in der Lage, mit manuellen Techniken dem Patienten gezielt zu helfen.
FDM eignet sich besonders gut bei Schmerzen am Bewegungsapparat. Viele bisher als therapieresistent bekannte Erkrankungen (chronischer Schmerzpatient) können mit FDM erfolgreich behandelt werden.
Auch im Spitzensport erfreut sich das FDM immer größerer Beliebtheit. Der Chef-Physiotherapeut der deutschen Fußballnationalmannschaft, Klaus Eder, hat diese Therapieform im deutschen Spitzensport bekannt gemacht. Mittlerweile hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das FDM in seine Ausbildung integriert.
Triggerpunkte sind tastbare, überempfindliche Stellen in einem Muskel. Sie können Schmerzen bei Bewegung und sogar in Ruhe verursachen, dabei strahlen sie typischerweise in eine andere Körperregion aus. Ursache ist meist eine Überforderung des Muskels durch Über- oder Fehlbelastung, gleichförmige Bewegungen oder ständig angespannte Muskulatur.
Triggerpunkte können aber auch reflektorisch aufgrund anderer Erkrankungen entstehen. Viele Experten sind der Meinung, dass Triggerpunkte ein häufiger Grund für chronische Schmerzen am Bewegungsapparat sind.
Bei der Therapie versuchen wir die Verkrampfung des Muskels mit Druck zu lösen, um die Durchblutungssituation des Muskels und des umgebenden Gewebes zu verbessern. „Dry Needling“ ist eine wirksame Ergänzung zur manuellen Triggerpunkt-Therapie. Hierbei wird mit einer Akupunkturnadel in den Triggerpunkt gestochen.
Faszientraining dient der Förderung von mehr Beweglichkeit. Die kollagenartigen Bindegewebsstrukturen der Faszien können sich durch Bewegung und gezieltes Training innerhalb von 6 bis 24 Monaten komplett erneuern.
Dadurch können chronische Schmerzen am Bewegungsapparat mit einem gezielten Faszien-Training von zwei Einheiten pro Woche mit jeweils 15 Minuten komplett verschwinden.
Und die gute Nachricht: JEDER, egal ob jung oder alt kann einen geschmeidigen und beweglichen Körper erreichen oder behalten – ohne viel Aufwand und mit wenigen Mitteln.
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Kinesiologie – Touch for Health für Mensch und Tier Ausbildung am FBZ-vet startet am 19.11.2023
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